Dolní Falknov
(Nieder Falkenau)

Dolní Falknov (Nieder Falkenau) entstand am Böhmisch-Kamnitzer Ufer des Baches, wo früher nur ein herrschaftliches Hegerhaus bestand. Im Jahre 1668 baute hier Hans Grohmann ein Wirtshaus, um das sich später weitere Häuser scharten. Das Wirtshaus wurde dann zum Sitz des Dorfrichters und war später im Besitze einiger anderer Inhaber. Schon vor 1843 gehörte das Haus der Familie Zippe, die hier bis 1945 wohnte, und der der hervorragende böhmische Mineraloge und Geolog Franz Xaver Zippe entstammte. Das Wirtshaus blieb auch nach 1945 im Betrieb, infolge der Vernachlässigung der Wartungsarbeiten wurde es aber bald baufällig und ist 1963 abgerissen worden. Dabei verschwand auch die Zippe-Gedenktafel, die auf dem Hause am 18. Januar 1891 anlässlich des Jubileums des berümten Landsmannes enthüllt worden war. Erst in der Mitte der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde unweit von hier ein neues Zippe-Denkmal enthüllt.

Der berühmteste Falkenauer Landsmann ist Franz Xaver Zippe (1791-1863), einer der bedeutendsten böhmischen Naturwissenschaftler und Begründer der wissenschaftlichen Mineralogie und Geologie in Böhmen, der sich in ausserordentlichem Masse an der Gründung des Nationalmuseums in Prag beteiligt hatte. Im Jahre 1847 wurde er zu einem der ersten Mitglieder der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien, wurde 1849 mit der Leitung der neugegründeten montanistischen Hochschule in Přibram betraut und zu ihren ersten Direktor bestellt. Seit 1850 wirkte er als Professor der Mineralogie an der Wiener Universität. Sein Name ist zum Andenken auf dem Gebäude des Nationalmuseums verewigt.

Weitere Informationen

Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Petr Kühn.
(Eine ausführlichere Beschreibung der Siedlung ist nur auf Tschechisch verfügbar)