Polevský vrch
(Blottendorfer Berg)

Der Polevský vrch (Blottendorfer Berg, 626 m) ist ein breit ausladender, sich direkt über dem Nordwestende von Polevsko (Blottendorf) erhebender Phonolithberg, der im Norden mit dem Medvědí hůrka-Berg (Bärenfang) zusammenhämgt und im Süden durch einen breiten Sattel (593 m) mit dem Basaltrücken des Klučky-Kammes (Klutschken) verbunden ist. Über diesen Sattel führt die Strasse nach Prácheň (Parchen) und Prysk (Preschkau), an der früher die steinerne Knäspels Kapelle mit der Abbildung des Gekreuzigten in einer Nische stand. Um die Kapelle standen drei Linden, und man hatte von hier eine schöne Aussicht auf die bergige Landschaft der Umgebung von Polevsko mit der Dominante des kegelförmigen Klíč (Kleis). In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die Kapelle zerstört und an ihrer Stelle blieben nur einige Steine der Grundmauern, die 2001 auch gestohlen wurden. Im Jahr 2008 wurde die Kapelle neu aufgebaut. Auch an der Wegkreuzung im Sattel unterhalb des Hügels Medvědí hůrka stand in einem malerischen Waldwinkel ein Kreuz, das später zerstört wurde; im Herbst 2002 ist es erneuert worden.

Am Osthange des Berges stand früher eine Einsiedelei, genannt das "Tillhäusel", in der von 1739 bis 1789 der Eremit Eleazar Oppitz lebte. Im Jahr 1875 hat man sie abgerissen, aber noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts kamen in ihrer Umgebung ungewöhnliche Pflanzen vor, die wahrscheinlich aus dem Garten des Einsiedlers stammten. In den 30er Jahren wurde an der Stelle der Einsiedelei eine Ski-Sprungschanze gebaut, die sich hier bis zum Ende des 2. Weltkrieges erhalten hat. Heute befinden sich am Südosthange des Berges oberhalb von Polevsko (Blottendorf) zwei Skilifte, eine Slalompiste und eine kleine Sprungschanze. In den umliegenden Wäldern sind auch einige Skiloipen markiert.

Von dem mit Gras bewachsenen, flachen Gipfel des Polevský vrch öffnet sich eine schöne Aussicht in die weite Umgebung. Im Osten ragt der auffallende Kegel des Klíč (Kleis) empor und südlich von ihm breitet sich die niedrigere Hügellandschaft um Česká Lípa (Böhm. Leipa) aus, aus der die Kuppen Ortel (Urteilsberg), Tlustec (Tolzberg), Ralsko (Rollberg) und in der Ferne der Doppelkegel des Bezděz (Bösig) herausragen. Den östlichen Horizont schliesst der Kamm des Ještěd (Jeschken) ab. Die Aussicht nach Nordwesten wird allmählich vom heranwachsenden Wald verdeckt, aber über den Wipfeln kann man noch heute den deutlich herausragenden Kamm des Lausitzer Gebirges mit der Dominante des Studenec (Kaltenberg), die Waldlandschaft der Böhmisch-Sächsischen Schweiz mit dem Růžovský vrch (Rosenberg) und weiter hinten den Děčínský Sněžník ausmachen.

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Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Petr Kühn.