Kunratický vrch - Ponorka und Žába
(Elisberg - Brandfelsen)

Kunratický vrch (Elisberg, 509 m), auch Eliasberg genannt, ist ein am südöstlichen Rande von Kunratice (Kunersdorf), etwa 1,5 km nördlich von Česká Kamenice (Böhmisch Kamnitz) sich erhebender bewaldeter Basaltberg. Von seinem länglichen Gipfel hat man eine Aussicht nach Süden auf den Zámecký vrch (Schlossberg) mit den Ruinen des Kamenický hrad (Burg Kempnitz) und nach Nordwesten auf das Panorama des Českosaské Švýcarsko (Böhmisch-Sächsische Schweiz), das vom Kegel des Růžovský vrch (Rosenberg) und in der weiteren Entfernung vom Grossen Winterberg, Grossen Zschirnstein und anderen Tafelbergen in Deutschland beherrscht wird. An der Westseite des Gipfels ist ein kleiner flacher Sattel, auf dem ehemals eine hölzerne Ausflugsgaststätte stand, von der heute nur noch die Reste der Grundmauern und eines kleinen Kellers übriggeblieben sind.

An die Südseite des Kunratický vrch (Elisberg) lehnt sich ein niedrigerer, in der Richtung von Ost nach West gestreckter Sandsteinkamm an, der früher Brandkamm genannt wurde. An seinen Südabhang wurden Aussichtsfelsen, die sog. Brandfelsen, zugänglich gemacht. Der grössere, heute Ponorka (Unterseeboot, 387 m) genannte Turm besteht aus drei in den Felsen azsgehauenen und unterenander durch Treppen und mit Geländer versehenen, untereinander verbundenen Sandstein-Aussichtstürmen. Vom höchsten, mit einem Mast und einer Bank versehenen Felsen hat man einen schönen Ausblick auf den Felsen Jehla (Nolde), den Zámecký vrch (Schlossberg) und viele nahe und weiter entfernte Berge des České středohoří (Böhmisches Mittelgebirge) und des České Švýcarsko (Böhmische Schweiz). Etwa 100 m westlich von hier befindet sich der kleine Sandsteinfelsen Žába (=Frosch, Kleine Brandfelsen) mit einer Aussichtsplattform, die heute vollständig von Wald umgeben ist. In der Nähe der Abzweigung westlich des Aussichtspunktes stand einst die hölzerne Rosegger-Hütte.
Vom Ponorka-Felsen kann man auf einem Fusspfad auf den flachen Gipfel des Kammes steigen, von dessen nordwestlichem Rande sich auch eine schöne Aussicht auf das Českosaské Švýcarsko (Böhmisch-Sächsische Schweiz) anbietet. Ungefähr in der Mitte des Kammes ragt im Süden eine kleine Gruppe von Sandsteinfelsen aus dem Abhange hervor, von denen früher auch ein Felsen als Julius Stránka-Aussicht hergerichtet war.

Alle Aussichtspunkte waren Teil des weitläufigen Naturparks in der Umgebung von Jehla, der nach und nach vom Böhmisch Kamnitzer Verschönerungsverein angelegt wurde. Dessen Mitglieder legten 1879 hinter der Stadtbrauerei die Kaiserallee an, die an den Teichen mit Schwimmbad vorbei in das bewaldete Tal unterhalb des Brandrückens führt. Um 1900 baute der Böhmisch Kamnitzer Kammerherr Anton Gampe an einem kleinen Bach ein Modell der Brandmühle, an das er im Laufe der Jahre weitere Gebäude hinzufügte. Aus den Holzmodellen schuf er nach und nach ein kleines Dorf, das er bis zu seinem Tod im Jahr 1941 pflegte. Nach dem Zweiten Weltkrieg kümmerte sich jedoch niemand mehr um die Gebäude. In den 1950er Jahren wurden sie zerstört. Im Jahr 2021 wurde das umzäunte Gelände mit den Miniaturgebäuden, das heute Mlýnky (Mühlen) heißt, nach einem Entwurf des Stadtarchitekten Jan Mach restauriert. Im selben Jahr wurde am Ende des Tals oberhalb des Parks eine Nachbildung des ursprünglichen Holzpavillons mit Bänken errichtet.

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Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Petr Kühn und Björn Ehrlich, Juni 2025.