Údolí Černého potoka
(Schwarzwassertal)

Der Černý potok (Schwarzwasser) ist ein etwa 2,5 km langer linksseitiger Zufluss des Kamnitzbaches, der ein verhältnismässig wenig bekanntes romantisches Tal südöstlich von Mlýny (Hillemühl) geschaffen hat. Er sammelt das Wasser vieler Quellen, von denen die ausgiebigsten wahrscheinlich die am Nordwesthange des Stříbrný vrch (Silberhübel) in einem durchnässten, Na Bahníčkách genannten Waldteil entspringenden sind. Als Hauptquelle wird aber meistens eine andere, in einer tiefen Waldschlucht an der Westseite dieses Berges liegende Quelle bezeichnet, die aber zeitweise austrocknet.
Durch das Tal führt ein breiter Waldweg aus Mlýny, der bis auf den Kamm hinaufführt, der aus dem Stříbrný vrch nach Südwesten in Richtung auf Prysk (Preschkau) verläuft. Etwa in der halben Länge des Tales kreuzt ihn der alte Kirchweg, auf dem bis 1782 die Einwohner von Kytlice (Kittlitz) in die Kirche in Horní Prysk (Ober-Preschkau) pilgerten. Weiter südlich von hier verzweigt sich das Tal in einige, Čertovy díry (Teufelslöcher) genannte enge Felsenschluchten. Der Hauptweg umgeht sie aber am Hange des Lipník (Lindenhübel, 526 m) genannten Basalthügels, dessen bewaldeter Gipfel von einer kleinen Felsgruppe gekrönt wird. Etwa 400 m weiter östlich davon am Hange des Stříbrný vrch steht über dem Ende des Černý potok-Tales ein isolierter Felsen, genannt Psí kostel (Hundskirche), der im Blick von unten einer in vertikaler Richtung verlängerten Kartoffel ähnelt. Er besteht aus um einen kugelförmigen Kern angeordneten Basaltsäulen. In der Schlucht unter dem Felsen haben sich einige altertümliche Grenzsteine erhalten, die früher vielleicht die Grenze zwischen den Herrschaften Bürgstein (B) und Kamnitz (K) bezeichnet hatten. Später führte die Grenze dieser beiden Herrschaften durch das Kamnitztal, aber in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Grenze der Kreise Děčín (Tetschen) und Česká Lípa (Böhm. Leipa) wieder hierher verlegt und heute verläuft hier die Grenze der Bezirke Ústí nad Labem (Aussig) und Liberec (Reichenberg).

Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Petr Kühn.