Trávnický vrch
(Glaserter Berg)

Der Trávnický vrch (Glaserter Berg, 571 m) ist ein ziemlich auffälliger, hufeisenartig gekrümmter Phonolithberg, der sich über dem Westrande der Ortschaft Trávník (Glasert) nördlich von Cvikov (Zwickau) erhebt. Er läuft vom Milštejn (Mühlstein) aus zuerst nach Süden, dreht sich dann aber allmählich nach Südost, wo er seinen höchsten Punkt erreicht. Hinter diesem Gipfel dreht sich der abfallende Kamm allmählich weiter nach Nordosten und endet oberhalb von Trávník in einem niedrigeren Ausläufer, der Knespelův vrch (Knespelberg) genannt wurde. Entlang des waldbewachsenen Gipfel sdes Kammes verläuft ein im Jahre 1912 von der Zwickauer Abteilung des Gebirgsvereines für das nördlichste Böhmen hergestellter Wanderweg. Der Phonolith bildet auf diesem Berge keine auffallenden Felsen, aber am südwestlichen Abhange bestehen Schuttfelder, die früher zur Bausteingewinnung ausgenutzt worden sind.

Der Knespelův vrch (Knespelberg, 494 m) wurde nach Josef Knespel, wohnhaft im Hause No. 13 in Trávník (Glasert), benannt, der nach einer im Volke tradierten Überlieferung am Rande seiner Felder aus locker aufeinandergeschichtenen Steinen eine etwa 380 m lange, etwa 1,2 m hohe und 80 cm breite Mauer errichten liess, damit das Wild aus dem Walde auf seinen Feldern nicht weiden konnte. Im höchsten Punkt hatte man in dieser Mauer eine als Knespelova brána (Knespels Tor) benannte Lücke gelassen, durch die der Weg von Trávník zum Milštejn führte. Heute sind von dieser Mauer nur noch einige kleine Reste übriggeblieben. An dem ehemaligen Tor steht zwischen hochgewachsenen Bäumen ein hölzernes Kreuz, das 2003 provisorisch hergerichtet und drei Jahre später durch ein neues Holzkreuz mit einem auf Blech gemalten Christusbild ersetzt wurde. Von diesem Kreuz hat man eine schöne Aussicht über Trávník über Mařenice (Gross-Mergthal) auf den Hvozd (Hochwald), Sokol (Falkenberg), Jezevčí vrch (Limberg) und Zelený vrch (Grünerberg), hinter denen man im Hintergrund die Berge Ralsko (Roll), Tlustec (Tolzberg) und einen Teil des Ještědský hřbet (Jeschkenkamm) mit dem Velký Vápenný (Grosser Kalkberg) sehen kann. Die Aussicht wird allerdings allmählich von Bäumen, die auf dem tieferliegenden Rain wachsen, beeinträchtigt. Aus dem Nordabhange des Knespelův vrch oberhalb von Naděje (Hoffnung) ragt ein verhältnismässig kleiner Felsvorsprung mit einigen Felsen und der herausragenden Křížová věž (Rabenstein) empor.
An der Nordseite des Trávnický vrch liegt das romantische Waldtal Jelení údolí (Hirschental), dessen westlicher Teil früher als Jezevčí díry (Dachslöcher) bezeichnet wurde. Durch dieses reichgegliederte Tal mit einer Reihe von Nebentälern und einigen kleineren Sandsteinfelsen führen die Wege von Trávník und Naděje in westlicher Richtung zum Milštejn (Mühlstein).

Weitere Informationen

Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Petr Kühn.