Čihadlo - Kopřivnice
(Stückeberg - Nesselberg)

Die bewaldeten Berge Čihadlo (Stückeberg) und Kopřivnice (Nesselsberg) bilden zusammen einen etwa 1 km langen Phonolith-Kamm, der über dem údolí Hamerského potoka (Hammerbachtal) von der Ansiedlung Myslivny (Jägerdörfel) am Fuße des Luž (Lausche) einen großen Bogen bis nach Horní Světlá (Oberlichtenwalde) bildet. Etwa 1 km südwestlich des Luž befindet sich auf diesem Kamm der wenig ausgeprägte flache Gipfel Čihadlo (Stückeberg, 664 m), hinter dem auf weiteren etwa 800 m der Kamm mäßig zum niedrigeren Gipfel Kopřivnice (Nesselsberg, 638 m) abfällt, dessen letzter Ausläufer scharf nach Osten abbiegt. In den hiesigen Wäldern befinden sich zwei versteckte, steinerne Denkmäler. Ungefähr 200 m südlich vom Gipfel des Čihadlo steht, versteckt im dichten Fichtenwald, nahe am Waldrand das 1 m hohe steinerne Denkmal des Hegers Václav Kolomazník, der hier beim Fällen eines Baumes am 22. Januar 1990 schwere Verletzungen erlitt, an deren Folgen er am 8. Mai verstarb. Am Waldrand unweit des Gedenksteins befindet sich eine Bank mit einer schönen Aussicht über Horní Světlá (Oberlichtenwalde) auf Hochwald, Ještěd (Jeschken), Jezevčí vrch (Limberg) und Ralsko (Roll). Etwa 250 m südwestlich vom Kopřivnice-Gipfel steht auf einem mäßig abfallenden Hange abseits vom Weg ein fast 2 m hohes Sandsteindenkmal, das an den Holzfäller Wenzel Röbisch erinnert, der hier am 14. Mai 1913 von einem fallenden Baum getötet wurde. Das Denkmal errichteten hier seine Holzfällerkameraden mit Unterstützung der Gemeinde Horní Světlá (Oberlichtenwalde) und der Forstverwaltung Nová Huť (Neuhütte).

An der West- und Südseite fällt der Kamm ziemlich steil in das Tal údolí Hamerského potoka ab, während er sich im Osten nur sanft über Wiesen nach Horní Světlá abflacht. An seinem Nordwesthange führt die Waldstrasse von Myslivny zum Strassenkreuzung U Jana (Beim Johannes), an deren linken Seite unweit des Čihadlo-Gipfels der gut sichtbare Standort eines früheren Kohlenmeilers, wie sie sich in den umliegenden Wäldern mehrere erhalten haben, zu sehen ist. Es sind das geebnete kreisförmige Flächen mit dem Durchmesser von 5-10 m, auf denen ehemals die Köhler in Meilern Holzkohlen gebrannt haben.
Im Tale údolí Hamerského potoka am Südhange des Kopřivnice waren seit dem Mittelalter auch Glashütten im Betrieb, die wegen dem grossen Holzverbrauch oft von Ort zu Ort übersiedeln mussten. Den Standort einer solchen Glashütte aus der Zeit um 1300 hat man am auch Südosthange in der Nähe eines kleinen Bächleins oberhalb des Staudammes Naděje gefunden.

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Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Petr Kühn.