Myslivny
(Jägerdörfel)

Bergrestaurant 'Chata Luž' (Hütte Lausche) am Parkplatz am Dorfeingang (Jägerdörfel).
Bergrestaurant 'Chata Luž' (Hütte Lausche) am Parkplatz am Dorfeingang (Jägerdörfel).

Der kleine Erholungsort Myslivny (Jägerdörfel) liegt am südöstlichen Fuße des Luž (Lausche), etwa 1 km nördlich von Horní Světlá (Oberlichtenwalde), mit welchem zusammen es heute zu Mařenice (Gross Mergtal) gehört. Ursprünglich hieß der Ort Jägerdörfel und entstand wahrscheinlich als Siedlung von Holzfällern und Jägern rings um das stattliche Hegerhaus. Um das Jahr 1880 standen hier 23 Häuser und mit dem Aufkommen des Tourismus zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Ort zu einer beliebten Sommerfrische mit einer Bergwirtschaft, welcher aber nicht nur von Sommerurlaubern, sondern auch von Skifahrern besucht wurde. 1911 wurde im Ort eine Wasserleitung verlegt, gespeist von den Quellen unterhalb des Luž (Lausche) und im Jahre 1924 wurde in einer Hütte am Skilift Na třináctce (Hang 13) der deutsche Fremdenverkehrsverein „Die Naturfreunde“ gegründet, der den Skifahrern bis zu seiner Auflösung im Jahre 1938 diente.
Nach dem 2. Weltkrieg war Myslivny fast unbewohnt. Der Skihang wuchs mit Büschen zu und die Hütte wurde abgerissen. In den 50er und 60er Jahren wurden etwa vier Häuser abgerissen, an deren Stelle später neue gebaut wurden. Die Chata Luž wurde nach dem Umbau in den 80er Jahren als Erholungsresort für Bergleute aus dem Uranbergbau genutzt.
Nach der Wende wurde am 1. März 1996 der Grenzübergang an der Wache geöffnet und Myslivny wurde wieder von Touristen aus dem deutschen Teil des Gebirges besucht. Neben der Chata Luž ist hier heute auch noch die Pension Lužická bouda (Lausitzer Baude) und Lyžařská chata (Skihütte) in Betrieb. Im Ort haben sich bis heute einige hübsche Umgebindehäuser erhalten.

Myslivny ist Ausgangspunkt für Ausflüge über die Grenze oder auf den höchsten Berg Luž (Lausche). Im Winter führen von hier weg gespurte Loipen beiderseits der Grenze. Die Skilifte an den Hängen unterhalb des Ortes wurden leider 2014 stillgelegt, aber im Betrieb sind noch die Lifte auf der deutschen Seite des Luž oberhalb von Waltersdorf.

Weitere Informationen

Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Robert Knothe, Juni 2020.