Kristýna
(Christinasee)

Kristýna (Christinasee) ist ein beliebtes Naherholungsgebiet mit einem künstlichen See, der am Grenzfluss Neiße etwa 1,5 km nordwestlich von Hrádku nad Nisou (Grottau) liegt. Es verdankt seine Entstehung dem Abbau von Braunkohle, einer tertiären Kohle, die Christian Philipp Clam-Gallas 1786 in der Gegend um Hrádek fördern ließ. Nach der Entdeckung von Braunkohleflözen wurden hier mehrere kleine Schächte eröffnet, die später durch größere Gruben ersetzt wurden. Eine davon war die Grube Christian, benannt nach dem Besitzer des Gutes Grabštejn (Grafenstein). Dieses Bergwerk wurde 1896 geschlossen. Nach der Entdeckung neuer Kohlevorkommen im Jahr 1926 wurde der Abbau wieder aufgenommen und nach dem Zweiten Weltkrieg fortgesetzt. Damals erhielt das Bergwerk den Namen Kristýna. In den 1950er Jahren wurden hier weitere Braunkohleflöze mit einer Mächtigkeit von bis zu 13,5 Metern entdeckt. Im Jahr 1952 wurde der Tagebau Kristýna erweitert. Das Bergwerk wurde am 30. April 1972 geschlossen. Die Grube wurde in den folgenden drei Jahren mit Wasser geflutet. Die neu geschaffene Wasserfläche wurde dann zum Baden genutzt, und in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren wurde ein großes Erholungsgebiet mit Strand, Restaurant und Autocamp errichtet. Der von Grünflächen umgebene See erstreckt sich über eine Fläche von etwa 14 Hektar und erreicht eine Tiefe von bis zu 28 Metern. Neben dem Baden und dem Wassersport wird er auch zum Angeln genutzt.
Etwa 1 km nördlich von Kristýna fließen die Neiße und Ullersbach an der Stelle Trojmezí (Dreiländereck) zusammen, wo sich die Grenzen zwischen der Tschechischen Republik, Deutschland und Polen treffen. In den Wäldern zwischen dem Dreiländereck und Kristýna befindet sich ein kleiner Teich mit einem Feuchtgebiet, welches von verschiedenen Wassertieren bewohnt wird. Im Jahr 2014 wurde daneben ein Rastplatz mit Bänken eingerichtet, der über einen hölzernen Fußweg erreichbar ist.

Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Björn Ehrlich, März 2022.