Chřibský vrch
(Himpelberg)

Der Chřibský vrch (Himpelberg), seit 2006 offiziell Kamzičí vrch genannt, ist ein markantes bewaldetes Phonolith-Massiv etwa 2 km südlich von Chřibská und 1 km nördlich des Sattels U Křížového buku (Kreuzbuche). Seine untere nordwestliche Spitze wird manchmal Na Širokém genannt. Vor dem Zweiten Weltkrieg hieß der Berg Himpelberg, dabei ist es interessant, dass der massivere, aber niedrigere nordwestliche Gipfel (563 m) Großer Himpelberg genannt wurde, während der höhere und steilere, aber weiter entfernt liegende südöstliche Gipfel (623 m) Kleiner Himpelberg genannt wurde. Aus den Hängen und dem Gipfel des höheren kuppelförmigen Gipfels in der Nähe des Aufstiegswegs ragen mehrere Felsvorsprünge heraus, unter denen sich auf der Südseite eine größere Blockhalde befindet. Von einigen Ausläufern hat man einen tollen Blick nach Süden in Richtung Javor (Großer Ahrenberg), Křížový buk und Studenec (Kaltenberg), während man im Westen in der Ferne den Růžovský vrch (Rosenberg), den Děčínský Sněžník (Hoher Schneeberg) und einige Gipfel der Sächsischen Schweiz, wie den zweigipfligen Zschirnstein oder den langgestreckten Winterberg sehen kann. Von der Spitze des mit einem lichten Buchenwald bewachsenen Berges hat man nur einen sehr eingeschränkten Blick ins Tal auf Krásné Pole (Schönfeld) und Horní Chřibská (Oberkreiebitz) mit den Kuppen von Plešivec (Plissenberg) und Žulovec (Fladenberg) im Hintergrund. Auf den Blockhalden unterhalb des Gipfels können gelegentlich Gämsen gesichtet werden.

Am einem Weg am Nordhang des Himpelberges hing früher an einem Baum ein gemaltes Bildchen zum Andenken an den Bauern Ignaz Gampe aus Horní Chřibská (Oberkreibitz), der hier am 13. Oktober 1824 beim Holzaufladen umgekommen ist. Noch 1934 wurde das Bildchen neu gemalt, aber nach dem 2. Weltkriege ist es verschwunden.

An der Nordwestseite des Grossen Himpelsberges in einiger Entfernung von der Strasse liegt ein verlassener Sandsteinbruch, in dem im Jahre 1931 ein Waldtheater eingerichtet wurde, das aber nach dem 2. Weltkrieg verwahrloste und erst 1996 erneuert worden ist. Unter der vertikalen Steinbruchswand befindet sich die Bühne mit einer erhöhten Galerie, vor denen sich der vertiefte Orchesterraum und der Zuschauerraum mit einigen Reihen hölzener Bänke befindet. In einem abseitigen Teil des Steinbruches waren Räumlichkeiten für die Mitwirkenden. Von der Hauptstrasse zum Theater führt ein Waldweg, an dessen linker Seite sich ein kleiner Hügel mit einer wenig überhängenden Sandsteinfelswand befindet. Von seinem Gipfel gab es früher einen Ausblick auf Dolní Chřibská (Niederkreibitz) und Spravedlnost (Irigtberg). An der Nordseite des Felsens befindet sich die Ovčácká jeskyně (Schäferhöhle), die angeblich nach den Schafhirten, die schon vor Jahrhunderten ihre Herden hierher geführt und die Höhle zu ihrem Aufenthalt benutzt hatten, benannt ist. Später nutzten sie die Steinbruchsarbeiter, herumziehende Zigeuner und nach dem 1. Weltkrieg liess sich hier ein Schuster nieder, der ihren Eingang mit einer Tür versah. Die Höhle besteht aus einem flach gewölbten, etwa 5 x 1,5 Meter grossen Raum. Ihr rechter Teil ist ziemlich breit, während sich der linke Teil nach hinten etwas verengt und sich hier an ihn ein kleines rundliches Kämmerchen anschliesst. In der Umgebung der Höhle sind noch verschiedenen andere Felsen, an einem ist ein Totenkopf und die Jahreszahl 1512 eingegraben. Nach einer alten Sage soll man hier einen Ritter begraben haben.

Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Petr Kühn und Björn Ehrlich, März 2022.