Huníkov
(Henne)

Huníkov (Henne) ist eine kleine Ortschaft an der Straße nach Žandov (Sandau), direkt angrenzend an den einst gleichnamigen Ortsteil von Česká Kamenice (Böhmisch Kamnitz). Erstmals schriftlich erwähnt wird sie als Huníkov in einer Urkunde aus der Zeit um 1428, doch später wurde der deutsche Name Henne oder Henneberg verwendet. Erst im November 1945 erhielt die Siedlung wieder den Namen Huníkov.
Das Dorf entwickelte sich vor allem in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Zwischen 1752 und 1767 wurden hier 23 neue Häuser gebaut. 1771 gab Fürst František Kinský Grundstücke am Fuße der Hana (Henne, Heidelberg) für den Bau weiterer Häuser frei. Die Einwohner beschäftigten sich hauptsächlich mit der Herstellung von Heimtextilien, 1792 waren es 4 Strumpfwirker und 41 Flachsspinner.
In den Jahren 1826-1833 wurde die Straße von Česká Kamenice nach Žandov gebaut. Drei Teiche im Dorf wurden wegen der Bauarbeiten stillgelegt. Im Dorf gab es auch ein Herrenhaus und einen Hof, welche zu Beginn des 18. Jahrhunderts gegründet wurden. 1848 hatte Huníkov 50 Häuser und 329 Einwohner. Seither hat sich die Gemeinde praktisch nicht vergrößert, nur der benachbarte Vorort von Česká Kamenice ist gewachsen. Ein Jahr später wurde Huníkov ein Teil von Dolní Kamenice (Nieder Kamnitz). Es wurde zusammen mit diesem am 1. Juli 1943 nach Česká Kamenice eingemeindet.
Im Jahr 1930 hatte Huníkov 249 Einwohner. Nach der Vertreibung der Deutschen in der Nachkriegszeit lebten 1950 hier nur noch 76 Menschen. Im August 1949 wurde die landwirtschaftliche Einheitsgenossenschaft Huníkov gegründet. Sie hatte jedoch wirtschaftliche Schwierigkeiten, so dass ihr Eigentum 1962 vom Staatsbetrieb Česká Kamenice übernommen wurde. Im Jahr 2011 hatte Huníkov 57 Einwohner.

In der Umgebung der Siedlung gibt es zwei Kapellen. Eine davon ist die St.-Barbara-Kapelle am Rande von Česká Kamenice, die andere Kapelle steht an der Straße nach Kerhartice (Gersdorf). An der südöstlichen Seite der Siedlung liegt der Huníkovský-Teich (Herrnteich).

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Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Björn Ehrlich, Juni 2025.