Sommerberg

Lückendorfer Forsthaus am Sattel unterhalb des Strassberges.
Lückendorfer Forsthaus am Sattel unterhalb des Strassberges.

Der Sommerberg (496 m) ist ein langgestreckter, teilweise bewaldeter Bergrücken, der sich vom südöstlichen Ortsrand von Lückendorf entlang der deutsch-tschechischen Grenze in Richtung Straßberg über dem údolí Bílého potoka (Weißbachtal) erstreckt. An seiner Nordseite verläuft die Straße von Lückendorf nach Zittau, die in etwa dem Verlauf eines alten Landweges folgt, der in Deutschland "Gabler Straße" genannt wird. Angeblich verlief dieser Weg einst östlicher durch das Weißbachtal, von wo aus er um die Mitte des 14. Jahrhunderts auf Befehl von Johann von Luxemburg auf die neue Trasse über Petrovice (Petersdorf) und Lückendorf verlegt wurde, was aber historisch nicht belegt ist.
Auf der Nordseite des Kamms befindet sich eine ca. 1 km lange Bergwiese, die einen Blick auf den Hochwald, die Brandhöhe und Louisenhöhe mit dem Töpfer sowie den Zigeunerberg und Heideberg im Norden bietet. Der breite Sattel zwischen Sommerberg, Straßberg und Heideberg soll schon um 1450 Ausgespann geheißen haben, weil hier die im Vorgebirgsdorf Eichgraben gemieteten Pferde beim steilen Aufstieg auf den Bergrücken helfen sollten. Später entstand hier eine kleine Hütte mit Schankraum, die "Schwarze Bürste" genannt, die bis 1838 den Fuhrleuten diente. Dann wurde sie abgerissen und durch das Lückendorfer Forsthaus ersetzt. Heute befindet sich an der Stelle ein Wegkreuz, von dem aus auch der breite Ringelshainer Weg über die Staatsgrenze um das Loupežnický vrch (Raubschlossberg) nach Polesí (Finkendorf) und Rynoltice (Ringelshain) führt. An der Abzweigung zum Aussichtspunkt Fuchskanzel auf dem Straßberg sind etwa 100 m hinter dem Wäldchen die Reste der 1813 während der Napoleonischen Kriege errichteten Schanzen erhalten geblieben.
An der Südostseite des Sommerbergs liegt das bewaldete Tal des Langen Grundes, an dessen gegenüberliegendem Hang die Scheibenbornquelle direkt an der Landesgrenze entspringt.

Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Björn Ehrlich, Mai 2021.