Sojčí rokle
(Sojka Schlucht)

Die Sojčí rokle (Sojka Schlucht) liegt an der Nordseite des Tals des Weißen Baches, etwa 1 km nordöstlich des Zentrums von Janská (Johnsbach) und weniger als 1 km westlich von Filipov (Phillippsdorf). Die 500 m lange Sandsteinschlucht entstand durch Erosion von kreidezeitlichen Sandsteinen an einer Spalte in etwa Nord-Süd-Richtung. Mitte September 2016 wurde sie zum Naturdenkmal erklärt, dessen Name an den berühmten Fotografen und Mitarbeiter der Verwaltung des Nationalparks Böhmische Schweiz, Václav Sojka, erinnert.
Das Schutzobjekt ist eine geomorphologisch interessante Sandsteinschlucht mit einem bedeutenden Vorkommen des Prächtigen Dünnfarn und mit naturnahen Eichen-Hainbuchen- und Schuttwäldern.

Die Schlucht wurde durch die Erosion eines unbenannten Baches geformt, der an ihrem oberen Ende entspringt. Am Bach gibt es einen etwa 4 m hohen Wasserfall, unterhalb dessen der Bach zwischen eingestürzten Sandsteinblöcken fließt und im unteren Teil der Schlucht mehrere Felsüberhänge geschaffen hat.
In den Eichen-Hainbuchen-Wäldern an den oberen Rändern der Schlucht wachsen vor allem Hainbuchen, Wintereichen und Winterlinden, an den Hängen und am Grund der Schlucht gibt es Bruchwaldbestände, in denen Bergahorn, Esche und Winterlinden überwiegen. Daneben gibt es z. B. Spitzahorn, Buche, Bergulme und die nicht heimische Roteiche. Im kargen Unterholz finden sich Wechselblättriges Milzkraut, Maiglöckchen, Roter Fingerhut, Kleines Springkraut, Purpur Hasenlattich, Fuchssches Greiskraut, Kleines Immergrün oder Wald-Geißbart. Auf den schattigen Felsen wachsen Bestände von Farnen, Flechten und Moosen. In den dunklen Felsspalten und -höhlen findet sich das grünlich leuchtende Leuchtmoos und stellenweise kleine Kolonien von fadenförmigen Gametophyten des stark gefährdeten Prächtiger Dünnfarn, dessen lokales Vorkommen zu den wichtigsten im Elbsandsteingebirge gehört.
Unter den Kleintieren konnten hier die Erdkröte, der Grasfrosch, die Ringelnatter und die stark gefährdeten Arten Springfrosch, Teichmolch und Bergmolch nachgewiesen werden. Unter den Vögeln ist das Vorkommen des Mittelspechts interessant.

Am südwestlichen Rand des Naturdenkmals wächst eine monumentale Gedenklinde von etwa 28 m Höhe mit einem Stammumfang von 440 cm, deren Alter auf 200 Jahre geschätzt wird.

Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Björn Ehrlich, Mai 2025.