Podkova
(Hufeisenberg)

Felsvorsprung auf dem Gipfel des Podkova-Berges. Der Graben unter dem Felsen ist ein Überrest des Eisenerzbergbaus.
Felsvorsprung auf dem Gipfel des Podkova-Berges. Der Graben unter dem Felsen ist ein Überrest des Eisenerzbergbaus.

Der Podkova-Berg (Hufeisenberg, 518 m) bildet einen langgestreckten waldbewachsenen Bergkamm zwischen der Popova skála (Pfaffstein, Pfaffenstein) und der Hochebene am Loupežnický vrch (Raubschlossberg) etwa 2 km südwestlich von Dolní Sedlo (Spittelgrund). Seinen Namen bekam er nach einem turmartigen Sandsteinfels, der an seinem Südosthange am Wegrand aufragt. Der Gipfel des Berges wird seiner Länge nach von einem Basaltgang durchschnitten, durch dessen Zersatz wahrscheinlich Eisenerze entstanden, die früher in noch heute deutlich sichtbaren Gruben und einer Felsengasse abgebaut worden sind.

Am Südostabhang des Berges entlang führt aus dem Sattel unter dem Popova skála ein bequemer Schichtlinienweg über das Ende des Krásný důl (Schöner Grund, früher Kaisergrund) und zum Loupežnický vrch (Raubschlossberg). Ungefähr 250 m vom Sattel steht an ihm der 15 m hohe Sandsteinfelsen Podkova (Hufeisenstein), der entfernt einem Kopf mit Helm ähnelt. Dieser etwas überhängende Felsturm mit seinem zerklüfteten Gipfel wurde wahrscheinlich nach einigen an Hufeisen erinnernde Vertiefungen, die in die überhängende Wand über dem Wege ausgehauen worden sind, benannt. Der Sage nach wurden sie von den Hufeisen eines feurigen Hengstes eines hier vor seinen Verfolgern flüchtenden Raubritters eingebrannt. Der Felsturm wird manchmal von Bergsteigern besucht, trotzdem die auf ihn führenden Aufstiegswege nicht besonders attraktiv sind. Zum ersten Male wurde er 1907 von Max Metze und Eduard Richter bestiegen.
Von einem etwa 80 m südwestlich von ihm entfernten Felsvorsprung gab es früher eine schöne Aussicht über den Krásný důl und die Vraní skály zum Ještědský hřbet (Jeschkenkamm) und die Jizerské hory (Isergebirge), die gegenwärtig durch hochgewachsene Bäume beeinträchtigt ist, die auch das früher von hier sichtbare Skalní divadlo (Felsentheater) verdecken.
Etwa 150 m auf diesem Wege weiter kommt man auf eine Wegkreuzung, an der früher die Mordová borovice (Mordkiefer) stand, die an die siebenundzwanzigjährige Katharina Pietsch aus Hrádek nad Nisou (Grottau) erinnerte, die hier nach einer Eifersuchtsszene ihr Verlobter Franz Zehkorn ermordet hatte. Ihre Leiche fand aber am 19. Dezember 1850 der Förster Josef Hub und der Mörder hat sich dann bis Anfang März 1851 in den hiesigen Wäldern verborgen, bis er sich offensichtlich unter der Last der Gewwissensqualen erhängte. Der Baum wurde dann mit einer eingegrabenen Totenkopf mit der Inschrift „Memento mori“ und später mit einer Tafel mit der Beschreibung der Tat und einem Heiligenbilde bezeichnet. Nach dem 2. Weltkrieg verschwand dieses Andenken, aber in den 90. Jahren des 20. Jahrhunderts wurde das Kreuz mit der Tafel auf einer nahestehenden Kiefer erneuert.

Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Petr Kühn.