Malý Semerink
(Klein Semmering)

Der Bahnhof Chřibská (Kreibitz) liegt weit hinter der Stadt in den Wäldern unterhalb von Plešivec (Plissenberg). Das Bahnhofsgebäude wurde im Jahr 2021 schön renoviert.
Der Bahnhof Chřibská (Kreibitz) liegt weit hinter der Stadt in den Wäldern unterhalb von Plešivec (Plissenberg). Das Bahnhofsgebäude wurde im Jahr 2021 schön renoviert.

Der Malý Semerink (Klein Semmering) war früher eine weitbekannte, in den Wäldern am heutigen Bahhof Chřibská (Kreibitz), etwa 2 km nordöstlich von Horní Chřibská (Ober Kreibitz) liegende Sommerfrische.

Der Bahnhof Chřibská (Kreibitz) wurde ursprünglich nach dem ewa 3 km entfernten Orte Krásné Pole (Schönfeld) genannt, obwohl er auf dem Kataster der Gemeinde Rybniště (Teichstatt) liegt. Er wurde von der Gesellschaft der Böhmischen Nordbahn beim Bau der Bahnstrecken Česká Lípa (Böhmisch Leipa) - Rumburk (Rumburg) und Děčín (Tetschen) - Varnsdorf (Warnsdorf) gebaut. Der Bau der Bahnstrecke begann im Jahre 1866, und weil die bergigen Abschnitte anspruchsvolle Erdarbeiten, Felssprengungen und Brückenbauten erforderten, begann man die Station Krásné Pole (Schönfeld) etwas übertrieben mit dem Namen Malý Semerink (Klein Semmering) zu bezeichnen.

Der Betrieb der Strecke wurde am 16. Januar 1869 eingeleitet und gleich danach kaufte Emmanuel Tschinkel aus Krásné Pole (Schönfeld) vom Grafen Kinsky an der Station ein ziemlich grosses Grundstück, auf dem er im folgenden Jahre ein Restaurant im Schweizer Stile mit zwei Veranden, einem Musikpavillon, mit Ställen, einem Park und einem etwa 11 ha grossen Tierpark aufbaute. Im Jahre 1871 baute er eine Wasserleitung vom ehemaligen Ritterborn auf dem Žulovec (Fladenberg) und zwischen 1873 bis 1874 noch die "Villa Raimund" mit zwölf Gästezimmern. Im Jahre 1882 ergänzte er dieses Areal durch einm Badehaus mit 4 Badewannen, in den das hiesige eisenhältige Wasser zur Kur verwendet wurde und um 1890 baute er noch die Unterkunft "Katharina". Es entstand dadurch inmitten der Wälder, die zum Teile parkähnlich eingerichtet wurden, die stark besuchte Sommerfrische und Badeanstalt Malý Semerink (Klein Semmering). Im Jahre 1904 kaufte die ganze Erholungsanstalt Ernst Seibt, der noch die Waldvillen "Emilienruh" und "Johannesruh" dazubaute, wodurch die Kapazität auf 30 Gästezimmer erweitert wurde. Es war hier auch eine Bibliothek und ein Konzertsaal. Unter Seibts Erben entwickelte sich diese Sommerfrische zu einem gutgeleiteten Luftkurort, dessen Ruhm erst der Zweite Weltkrieg ein Ende setzte. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts befand sich hier ein Erholungszentrum der tschechischen Eisenbahn, und heute befindet sich hier ein Gästehaus.

Weitere Informationen

Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Petr Kühn.