Kytlice
(Kittlitz)

Das Naturschutzgebiet Kytlice, das nach der Gemeinde, an deren Südrand es liegt, benannt ist, liegt unter dem Malý Buk (Kleiner Buchberg) an der Strasse nach Polevsko (Blottendorf). Es besteht aus zwei kleineren Wiesen, von denen die eine unmittelbar an der linken Seite dieser Strasse und die zweite rechts von der Strasse etwas weiter oben am Hang unter dem Waldrand liegt. Beide Wiesen stehen seit 1975 als bedeutender Standort des Safrans, dessen Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gattung bisher nicht geklärt wurde, unter Naturschutz. Ursprünglich wurde der hiesige Safran zum Heuffelschen Safran gerechnet, aber 1983 meint eine Studie, dass es sich eher um eine dem Frühlingssafran nahe Art handelt. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass es sich hier um eine gärtnerische Abart handelt, worauf die ziemlich starke Veränderlichkeit der Blütenfarbe, die eine ganze Reihe von Übergängen von der weissen bis zur lila Farbe aufweist, hindeutet.

Der Safran wurde in Kytlice um 1920 angepflanzt und hat sich seitdem spontan ausgebreitet. Auf der Wiese an der Strasse gibt es heute durchnittlich 300 blühende Pflanzen, am Hange rechts bewegt sich ihre Anzahl zwischen 50 und 120 und wächst allmählich. Der Safran blüht im frühesten Frühling, manchmal sogar noch unter dem Schnee. Die ersten Blüten erscheinen schon Ende März, die reichste Blütenpracht ist gewöhnlich Anfang April zu sehen. Seit 1992 werden die Wiesen alljährich gemäht, weil dadurch der Wuchs des Safrans begünstigt und die Ansiedlung von Anfluggehölzen unterdrückt wird.
Im Jahre 2000 wurden an beiden Standorten 172 Arten höherer Pflanzen gefunden. Von den vom Aussterben bedrohten Arten wächst hier ausser dem Safran noch die Gemeine Akelei und die Spitzblütige Binse. Selten kommt auch das Breitblättrige Knabenkraut vor, während die früher von hier angeführten Vorkommen des Fuchsschen Knabenkrautes, der Frühlings-Knotenblume und des Kleinen Baldrian in den letzten Jahren nicht nachgewiesen werden konnten.

Aus der Tierwelt leben hier zum Beispiel die Bergeidechse und die Erdkröte, mitunter auch die Kreuzotter, interessant ist auch das Vorkommen der Bergheuschrecke.

Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Petr Kühn.