Bílé kameny
(Weisse Steine, Elefantensteine)

Die Bílé kameny (Weissen Steine) bilden eine isolierte Gruppe morphologisch interessanter Felsen etwa 1 km nördlich von Jítrava an Abhange des Berges Vysoká (Trögelsberg). Die Felsen fallen durch ihre rein weisse Farbe und ihre runden Formen, die an riesige Rücken einer Gruppe von ruhenden Elefanten erinnern, auf. Sie werden deshalb oft auch als Sloní skály (Elefantensteine) bezeichnet. Als ungewöhnliches Beispiel der Verwitterung der Kreidesandsteine stehen die Weissen Steine seit 1955 unter Naturschutz und an ihnen vorbei führt der Naturlehrpfad "Lausitzer und Zittauer Gebirge".

Die Felsen werden von schief liegenden Schichten hellgefärbter Sandsteine der Oberkreide gebildet. Ihre Schiefstellung erfolgte im Tertiär unter dem Einfluss der tektonischen Bewegungen der Lausitzer Überschiebung, deren Verlauf und Auswirkungen unweit von hier auf dem Kozí hřbety-Rücken (Ziegenrücken) gut zu sehen ist.

Im Laufe der weiteren Entwicklung wurden die Sandsteine von einer intensiven Abtragung betroffen, bei der es zu einer allmählichen Verbreiterung der Störungen und zum Abschliff der Felsoberfläche kam. Dadurch erhielten die Felsen ihre heutige Gestalt. Gegenwärtig sind die Weissen Steine durch drei breite, fast lotrechte Störungen in einige voneinander isolierte Felsblöcke getrennt, die eine kleine Felsenstadt bilden.
Das ungewöhnliche Aussehen der bis 20 m hohen Felsen ist durch ihre Zusammensetzung bedingt. Den oberen Teil der Felsenbildet ein Sandstein mit einem höheren Kaolinitgehalt, dem er seine weisse Farbe verdankt. Die gleichmässige Zusammensetzung dieser Sandsteine wiederum führte bei der Verwitterung zur Bildung der charakteistischen rundlichen Formen. Im unteren Teil der Felsen sind die Felsen kaolinärmer und besitzen eine mehr ausgeprägte Schichtung mit deutlich geneigtem Einfallen der Schichten. An den Wänden oder am Fusse dieser Felsen entstanden durch die Verwitterung der weniger widerstandsfähigen Sandsteinschichten ovale Höhlungen und Höhlen, deren grösste etwa 6 m lang ist. In einem der Felsen befindet sich auch eine Miniatur eines über 4 m langer Felsentunnels.

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Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Petr Kühn.