Švédská stěna - Švédská díra
(Schwedenwand - Schwedenloch)

Die Švédská stěna (Schwedenwand) ist eine der bemerkenswertesten und mächtigsten Felswände im Gebiet der Sloupské skaly (Bürgsteiner Felsen). Wir finden sie am steilen südöstlichen Abhang des Tales Konvalinkový důl (Zaukengrund) unterhalb des Berges Slavíček (Slabitschken), etwa 500 m vom Friedhof in Sloup (Bürgstein) entfernt. Die verhältnismäßig glatte, vertikale Wand besteht aus grau-weißem Sandstein und ist etwa 70 m lang. An ihrem nordöstlichen Ende schmiegt sich der leicht schräg stehende Turm des Švédská věž (Schwedenturm) an, der wie auch die Felswand selbst ein Ziel für Kletterer darstellt. Aus der Scharte zwischen Turm und Wand verläuft ein steiler, schlecht zugänglicher, enger Spalt empor, an dessen Ende sich eine künstlich ausgehauene, runde Höhle mit einem Durchmesser von circa 2 m befindet, die Švédská díra (Schwedenhöhle, Schwedenloch) genannt wird. Dicht davor biegt der Spalt mit den ausgehauenen Stufen stark nach rechts ab und führt über das Felsmassiv nach oben. Die Stufen enden aber bald und der breiter werdende Spalt ist dort nicht mehr weiter begehbar.
Die Švédská díra nutzten die Einwohner von Sloup (Bürgstein) in Kriegszeiten als Versteck für ihre wertvollsten Habseligkeiten. Nach der hiesigen Überlieferung wurde die Höhle im Jahre 1648 angelegt, als das Bürgsteiner Rentamt hier dessen Kasse mit Geld versteckte.

Am steilen Abhang hinter dem Švédská věž (Schwedenturm) ist in einen der Felsen ein Wappen mit einem Schwert und dem Buchstaben „R“ eingemeißelt. Nordöstlich des Švédská věž befindet sich die Felswand Poštolčí stěna (= Turmfalkenwand) und hinter ihr weitere Kletterfelsen der Sloupské skaly (Bürgsteiner Felsen). Entlang des oberen Randes des Felsabsturzes der Švédská stěna (Schwedenwand) führt der Weg Horní Hraběcí stezka (Oberer Grafensteig), von dem aus sich schöne Aussichten auf den gegenüberliegenden Kamm mit dem Liščí díra (Fuchsloch) und auf die Landschaft um Sloup (Bürgstein) bieten.

Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Robert Knothe, Juni 2020.