Svobodná Ves
(Josefsdorf)

Svobodná Ves (Josefsdorf) ist eine kleine Ansiedlung, deren Häuser entlang des den südlichen Teil von Skalice (Langenau) mit dem Dorfe Slunečná (Sonneberg) verbindenden Weg stehen. Das Dorf entstand auf den Grundstücken des früheren herrschaftlichen Meierhofes, der am niederen Ende von Skalice (Langenau) dort stand, wo heute die Eisenbahn führt. Im Jahre 1585 gehörte der Hof der Margarete Aderspach-Berka v. Dubá und am 27. Oktober 1681 verkaufte ihn Helene Veronika Jakordowsky von Mistrovice (Meistersdorf) dem Besitzer der Herrschaft Sloup (Bürgstein) Ferdinand Hroznata von Kokořov. Sie liess sich nur die Polní mlýn (Feldmühle) genannte Mahlmühle, die beim Hofe Mistrovice (Meistersdorf) verblieb und zusammen mit ihm im Jahre 1764 zur Herrschaft Kamenice (Böhm. Kamnitz) kam. Im Jahr 1735 hat Graf Josef Jan (Johann) Maxmilián Kinský den Hof in Skalice (Langenau) aufgelöst und auf seinen parzellierten Grundstücken eine Ansiedlung gegründet, die er Josefov (Josefsdorf) nannte).
Im Jahre 1738 waren in diesem Dorfe 8 Häuser und nur zwei Jahre später waren es schon 18. Die ersten Einwohner ernährten sich ausser von Landwirtschaft mit gewöhnlichem Handwerk, sie waren Maurer, Weber, Tischler, Schneider oder Schuhmacher. Allmählich begannen sie sich auch der Arbeit mit Glas zu widmen, zuerst als Glasmaler und -kugler, später auch als Glashändler. Vier hiesige Handelsfirmen gaben einer ganzen Anzahl von Glasveredlern im Ort und seiner Umgebung Arbeit und führten ihre Produkte ins Ausland, hauptsächlich nach Portugal aus.
Bis zur Verwaltungsreform im Jahre 1849 hatte die Gemeinde ein eigenes Dorfgericht und wurde dann an Skalice (Langenau) angeschlossen. Seit 1830 stand hier auch ein Glockentürmchen, das aber später eingegangen ist. Im Jahr 1880 hatte die Gemeinde 54 Häuser und 263 Einwohner. Es waren hier drei Gaststätten und im September 1900 wurde hier eine abgesonderte Klasse der Langenauer Schule eingerichtet. Die Einwohner einiger Häuser im oberen Teil des Dorfes gingen in die Schule und die Kirche in Slunečná (Sonneberg). Die alte Feldmühle No. 15 diente als Getreidemühle und Schleiferei. Im Jahre 1923 bekam die Gemeinde den tschechischen Namen Svobodná Ves (= Freidorf).
Südwestlich von der Gemeinde wächst an einem Feldwege von Manušice (Manisch) zum Friedhof in Slunečná (Sonneberg) eine (Winterlinde), die im November 1993 als denkwürdiger Baum ausgerufen wurde. Dieser starke Baum mit seiner breitästigen Krone ist 24 m hoch, der Stammumfang beträgt mehr als 5 Meter und sein Alter wird auf etwa 300 Jahre geschätzt.

Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Petr Kühn, Oktober 2019.